Roads to Rome
© moovel lab
New Europe
© moovel lab
Das in Stuttgart ansässige Unternehmen moovel, eine Tochter der Daimler AG, bietet eine Smartphone-App zur Navigation im urbanen Raum an. Die App funktioniert nach dem Plattformprinzip und vermittelt als Intermediär zwischen Endkunden und Anbietern von Personenbeförderung.
Darüber hinaus betreibt die Firma auch ein interdisziplinäres Forschungslabor, das moovel lab, welches unter anderem die anfallenden Navigationsdaten künstlerisch erfahrbar macht. Die derzeit wohl bekannteste Arbeit aus dem Labor ist die Europa-Karte Roads to Rome, eine Datenvisualisierung des Sprichworts „alle Wege führen nach Rom“. Dafür haben die Forscher Benedikt Groß, Philipp Schmitt und Raphael Reimann knapp eine halbe Million Ausgangspunkte gleichmäßig über Europa verteilt, dann jeweils die direkteste Route in die italienische Hauptstadt errechnet und je nach Häufigkeit der Nutzung dicker gezeichnet. Die so entstandene Zeichnung offenbart ein filigranes Kapillarsystem scheinbar organischen Ursprungs. Mit einer ähnlichen Technik hat sich das moovel lab auch an die Neuordnung Europas gemacht. In New Europe verlaufen die Landesgrenzen entsprechend der Reisezeit zur nächstgelegenen Hauptstadt.
Auch innerhalb von Großstädten hat das Team von moovel lab mit Erreichbarkeitskarten experimentiert und so die ganz spezifischen Mobilitätsprofile verschiedener Metropolen sichtbar gemacht. Die dabei entstehenden Strukturen geben Auskunft über die Effizienz des Verkehrsnetzes. Die Karten nennen sich Urban Mobility Fingerprints und zeigen, wie weit man innerhalb von 15 Minuten mit dem Auto vom Zentrum aus der Stadt rauskommt. Von allen Punkten auf der Umrisslinie hat man folglich die gleiche Reisezeit zum Zentrum. Die verschiedenen Farben zeigen die Himmelsrichtung der Routen an. Ein perfektes Straßennetz gäbe eine kreisförmige Umrisslinie, so wie es bei Berlin und London beinahe der Fall ist. In Jerusalem wird die Reise hingegen durch Mauern und Grenzkontrollen behindert, der Umriss ist daher ausgefranzt. Die Grafiken in der rechten Spalte nennen sich Street DNA und zeigen, wie stark die tatsächlichen Routen von der Luftlinie zwischen A und B abweichen. Im Idealfall sieht man einen eng geflochtenen Strang. Je stärker das Profil zerfasert ist, desto größer sind die Umwege in der durch die Farbe angezeigten Himmelsrichtung.
Urban Mobility Fingerprints
© moovel lab
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Roads to Rome
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New Europe
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Das in Stuttgart ansässige Unternehmen moovel, eine Tochter der Daimler AG, bietet eine Smartphone-App zur Navigation im urbanen Raum an. Die App funktioniert nach dem Plattformprinzip und vermittelt als Intermediär zwischen Endkunden und Anbietern von Personenbeförderung.
Darüber hinaus betreibt die Firma auch ein interdisziplinäres Forschungslabor, das moovel lab, welches unter anderem die anfallenden Navigationsdaten künstlerisch erfahrbar macht. Die derzeit wohl bekannteste Arbeit aus dem Labor ist die Europa-Karte Roads to Rome, eine Datenvisualisierung des Sprichworts „alle Wege führen nach Rom“. Dafür haben die Forscher Benedikt Groß, Philipp Schmitt und Raphael Reimann knapp eine halbe Million Ausgangspunkte gleichmäßig über Europa verteilt, dann jeweils die direkteste Route in die italienische Hauptstadt errechnet und je nach Häufigkeit der Nutzung dicker gezeichnet. Die so entstandene Zeichnung offenbart ein filigranes Kapillarsystem scheinbar organischen Ursprungs. Mit einer ähnlichen Technik hat sich das moovel lab auch an die Neuordnung Europas gemacht. In New Europe verlaufen die Landesgrenzen entsprechend der Reisezeit zur nächstgelegenen Hauptstadt.
Auch innerhalb von Großstädten hat das Team von moovel lab mit Erreichbarkeitskarten experimentiert und so die ganz spezifischen Mobilitätsprofile verschiedener Metropolen sichtbar gemacht. Die dabei entstehenden Strukturen geben Auskunft über die Effizienz des Verkehrsnetzes. Die Karten nennen sich Urban Mobility Fingerprints und zeigen, wie weit man innerhalb von 15 Minuten mit dem Auto vom Zentrum aus der Stadt rauskommt. Von allen Punkten auf der Umrisslinie hat man folglich die gleiche Reisezeit zum Zentrum. Die verschiedenen Farben zeigen die Himmelsrichtung der Routen an. Ein perfektes Straßennetz gäbe eine kreisförmige Umrisslinie, so wie es bei Berlin und London beinahe der Fall ist. In Jerusalem wird die Reise hingegen durch Mauern und Grenzkontrollen behindert, der Umriss ist daher ausgefranzt. Die Grafiken in der rechten Spalte nennen sich Street DNA und zeigen, wie stark die tatsächlichen Routen von der Luftlinie zwischen A und B abweichen. Im Idealfall sieht man einen eng geflochtenen Strang. Je stärker das Profil zerfasert ist, desto größer sind die Umwege in der durch die Farbe angezeigten Himmelsrichtung.
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